Die historischen Wurzeln
Am Ende des 14. Jahrhunderts gab es in Braunschweig drei kirchliche Lateinschulen. Diese Schulen waren zur Ausbildung späterer Priester bestimmt. Wie in anderen Städten auch, sollten hier noch zusätzlich stadteigene Lateinschulen entstehen. Deshalb bat man den Papst deren Einrichtung zu genehmigen. Im Jahre 1415 erteilte Papst Johannes XXIII. in Konstanz die gewünschte Bewilligung zur Gründung des Martineums und des Katharineums, aus denen später das Martino-Katharineum hervorgehen sollte.
Nachdem Johannes XXIII. gestürzt und Martin V. nun Papst war, wurden die bereits eingerichteten Schulen vom päpstlichen Gericht verboten. Nachdem jedoch das Gesuch der Stadt erneuert und weiterhin beträchtliche Geldmittel dem Papst übereignet worden waren, nahm dieser seine Entscheidung zurück und billigte das Gesuch.
Das Katharineum wurde zunächst im „Kleinen Haus“ An der Katharinenkirche 6 und das Martineum in der Jakobstraße eingerichtet. Für die Auswahl der Schulgebäude war die Nähe der Kirchen ausschlaggebend, wo die Schüler sich mehrere Male täglich zum Gottesdienst einfinden sollten. Der Unterricht wurde in beiden Schulen von Mönchen gegeben.
Allein in der Matrikel von Erfurt sind in den Jahren 1392 bis 1517 zweihundertsiebzig Stadtbraunschweiger verzeichnet. Von den Studenten, die sich für weltliche Berufe entschieden waren die meisten Schüler des Martineums und des Katharineums. Viele finden wir später wieder als Ratsherren, Syndici oder Ratsschreiber der Stadt, als Professoren an Universitäten oder als Juristen – meist Doktoren der Rechte – in freier Stellung oder vereinzelt im Dienst von Fürsten.